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Sport sorgt nicht nur für eine gute Figur, sondern macht einen auch noch glücklich. Doch ist das wirklich so und wenn ja, woran liegt das? Welche Auswirkungen hat sportliche Betätigung auf unsere psychische Gesundheit? Dieser Frage gehen wir in diesem Beitrag nach.
Die WHO empfiehlt, dass sich Erwachsene im Alter von 18–64 Jahren pro Woche mindestens 150 Minuten moderat oder 75 Minuten intensiv bewegen sollten. Laut dem Deutschen Ärzteblatt nimmt der Bewegungsmangel in unserer Gesellschaft jedoch immer weiter zu. Dabei bieten Sport und körperliche Aktivitäten nicht nur Vorteile für unsere körperliche Gesundheit, sondern hängen auch mit unserer Psyche zusammen.
So kann Sport zur Regulierung negativer Gedanken und Gefühle genutzt werden und als „Stresspuffer” dienen, da er Stress nachhaltig reduziert und ihm entgegenwirkt. Durch Sport können außerdem Stressoren wie soziale Isoliertheit (das Fehlen von sozialen Kontakten, was wiederum zu Einsamkeit führen kann) oder chronische Erkrankungen verhindert werden. Um Stress und andere negative Einflüsse besser bewältigen zu können, stellen sportliche Aktivitäten des Weiteren eine wichtige Ressource für uns dar. Wir können dadurch beispielsweise mehr Selbstwirksamkeit und mentale Stärke aufbauen.
Neben den Auswirkungen von sportlicher Betätigung auf die Bewältigung negativer oder herausfordernder Prozesse und unseren Umgang mit Stress, gibt es noch viele weitere Zusammenhänge zwischen Sport und Psyche. Wenn wir uns beispielsweise beim Sport optimal beansprucht fühlen, wir die Zeit vergessen und alle unnötigen Gedanken komplett ausblenden, können wir in ein Flow-Erlebnis kommen. Untersuchungen bestätigen, dass dieser Flow mit positivem Erleben wie Zufriedenheit, Glück und Wohlbefinden zusammenhängt und die Motivation sowie die Leistung steigern kann. Darüber hinaus werden bei sportlicher Aktivität die Hormone Dopamin, Serotonin und Noradrenalin ausgeschüttet und bleiben über längere Zeit präsent. Dadurch werden unser Wohlbefinden, unser Selbstbewusstsein und unsere Motivation gesteigert. Zusätzlich werden wir durch den erhöhten Dopaminspiegel wacher, konzentrierter und fokussierter, sodass sich unsere kognitive Leistungsfähigkeit erhöht.
Sportliche Betätigung hat somit zahlreiche positive Auswirkungen auf unsere psychische Gesundheit, welche wir für uns nutzen können.
Je nach Sportart und Umständen während der sportlichen Aktivität können sich unterschiedliche Auswirkungen zeigen. Doch welcher Sport ist wirklich gut für unsere Psyche? Diese Frage lässt sich tatsächlich nicht pauschal beantworten, da es bei der Auswahl der sportlichen Betätigung letztendlich auf die persönlichen Vorlieben und Ziele ankommt.
Es existiert also keine perfekte Sportart, die wir an dieser Stelle empfehlen könnten und all das bietet, was unsere Psyche braucht. Entscheidend ist letztendlich, welche individuellen Bedürfnisse wir haben und wie wir diese in unserem Alltag am besten verwirklichen können. Wenn wir Sportarten machen, die an unsere eigenen Ziele und Vorstellungen angepasst sind, können wir die positiven Auswirkungen von Sport auf unsere psychische Gesundheit optimal nutzen.
Das Wichtigste ist, zunächst eine Sportart zu finden, die dir liegt und Spaß macht. Zusätzlich solltest du dir Gedanken darüber machen, welche Faktoren du gerne durch deinen Sport beeinflussen möchtest.
Fühlst du dich manchmal allein und fehlt dir der Austausch mit anderen? Dann wäre eine gesellige Aktivität wie Vereinssport oder eine Laufgruppe möglicherweise das Richtige für dich.
Möchtest du deine Selbstwirksamkeit stärken? Dabei können vor allem Sportarten helfen, die nachhaltige Erfolgserlebnisse vermitteln. Du könntest beispielsweise für einen Halbmarathon trainieren oder Surfen lernen.
Fehlt dir manchmal einfach eine gedankliche Auszeit und Abwechslung im Alltag? Durch Sportarten, welche die gesamte Aufmerksamkeit verlangen (wie Kampfsport oder Bouldern), kannst du abschalten und auf andere Gedanken kommen. Alleine zu joggen wäre in diesem Fall nicht unbedingt das Richtige für dich, da dir während des Laufens viele Gedanken durch den Kopf gehen können, wenn du nicht gerade in ein Flow-Erlebnis kommst.
Viele Menschen nehmen es sich auch als Ziel durch Sport abzunehmen oder sich einfach mal richtig auszupowern. Wenn auch du dieses Ziel verfolgst, könntest du zum Beispiel Sportarten wie Trampolinspringen oder Zumba ausprobieren. Vielleicht findest du dann auch unseren Magazinbeitrag „Wie hängen Psyche und Ernährung zusammen?“ hilfreich.
Die Fülle an Sportangeboten und -möglichkeiten ist nahezu endlos und auch für dich wird bestimmt etwas Passendes dabei sein.
Sportliche Aktivität bietet viele Vorteile und stellt eine wichtige Basis für unsere Gesundheit dar. Dennoch ist Sport allein kein Allheilmittel. Wer unter psychischen Erkrankungen leidet, wird sich nicht selbst und erst recht nicht nur durch sportliche Betätigung heilen können.
Außerdem ist das richtige Maß entscheidend. Übertriebener Leistungssport kann durchaus auch schädigend für unsere Psyche sein, wenn Betroffene beispielsweise unter immensem Leistungsdruck stehen. Wenn wir außerdem zu stark in den bereits beschriebenen Flow kommen, kann dies auch negative Auswirkungen haben. So besteht dabei beispielsweise die Gefahr der Selbstüberschätzung und ein daraus resultierendes erhöhtes Verletzungsrisiko. Wenn negative Umstände, wie Druck, Selbstzweifel und Überforderung vermieden werden, überwiegen allerdings die positiven Einflüsse von Sport auf unsere psychische Gesundheit.
Hinzu kommen die Aspekte, dass Sport eine große Bandbreite an Möglichkeiten zur individuellen Entfaltung bietet und in der Regel einfach umzusetzen ist. Jede Person kann für sich entscheiden, welcher Aktivität sie nachgehen möchte und wie sie Sport in ihr Leben integrieren kann und will. Sport geht bei Bedarf immer und überall, sodass er eine der einfachsten Methoden – wenn auch nicht die einzige – ist, um Körper und Geist positiv zu beeinflussen.
Wir haben nun einiges über die positiven Auswirkungen von sportlicher Betätigung auf unsere psychische Gesundheit gehört. Stellt sich noch die Frage, wie wir am besten sportlich aktiv werden können, um unsere psychische Gesundheit positiv zu beeinflussen.
Folgende Schritte können dir dabei helfen, die positiven Auswirkungen von Sport zu nutzen:
Aller Anfang ist schwer. In unserer Podcastfolge „Die Aufwärtsspirale” mit Dr. Sebastian Altfeld erfährst du, wie du dich am besten für Sport motivieren kannst:
Die positiven Auswirkungen von Sport auf unsere Psyche sind zahlreich und du kannst sie einfach und individuell auf deine Bedürfnisse angepasst nutzen. Dafür ist kein wochenlanges Training nötig. Von dem stressmildernden Potenzial und weiteren Vorteilen von sportlichen Aktivitäten für unsere psychische Gesundheit profitieren wir bereits unmittelbar bei jeder einzelnen Trainingsepisode. Also: Rein in die Sportschuhe und los geht's!
Neben Sport gibt es auch noch andere Möglichkeiten, Stress zu reduzieren und einen hilfreicheren Umgang mit ihm zu finden. Falls Stress für dich ein Thema ist, schau doch in unseren 0€-Mini-Kurs „Stress lass nach“. Dort stellen wir dir ein paar dieser anderen Möglichkeiten vor. Und wenn du im Anschluss den vollen Kurs machen möchtest, erstattet dir deine Krankenkasse wahrscheinlich sogar die Kursgebühren dafür (geht natürlich auch ohne den Minikurs vorher).