Entdecke unsere Live-Webinare

Für 0€! Hier klicken.

Onlinekurse jetzt -50%!

Mutter sitzt mit ihrer Tochter beide im Bademantel auf dem Bett

Hinweis: Falls dir Hören Schwierigkeiten bereitet, haben wir den Podcast für dich verschriftlicht. Das Transkript findest du am Ende dieses Beitrags.

Selbst ohne Kinder ist das Leben manchmal stressig und uns fehlt einfach die Zeit, uns um uns selbst zu kümmern. Kommen Kinder dazu, steigt die Herausforderung, denn die elterlichen Verpflichtungen haben schnell Vorrang. Warum es gerade dann umso wichtiger ist, Selbstfürsorge zu betreiben und wie es gelingt, unsere eigenen Bedürfnisse stärker in den Vordergrund zu rücken, erklärt uns die Psychologin und Mutter von zwei Kindern, Anna Schmitz.

Hier kannst du die ganze Folge auf Spotify hören:  

Was gehört alles zur Selbstfürsorge?

Die Berücksichtigung der eigenen Bedürfnisse ist ein wesentlicher Punkt bei der Selbstfürsorge. Doch was heißt das eigentlich? Für Anna Schmitz ist es zunächst wichtig, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen. Oft ist uns überhaupt nicht bewusst, was wir brauchen, damit es uns gut geht. 

Manchmal sind wir auch einfach nur erschöpft, weil selbst unerlässliche Grundbedürfnisse wie Essen und Schlaf nicht erfüllt sind. Dann fühlen wir uns oft dünnhäutig, leicht reizbar und haben keine Kapazität darüber nachzudenken, was wir uns Gutes tun können – außer zu schlafen oder zu essen. Wie können wir also lernen, unsere Bedürfnisse – auch unsere Grundbedürfnisse – wahrzunehmen?

Übung: Der Bedürfnis-Wecker

Anna Schmitz stellt uns die Bedürfnis-Wecker-Übung vor. So einfach geht sie: 

  1. Einen Wecker stellen (überlege selbst, wie oft du kurze Momente der Selbstfürsorge in deinen Tag integrieren möchtest)
  2. Wenn er klingelt, frage dich:
    „Was habe ich für ein Bedürfnis im Moment/Was brauche ich gerade?“
  3. Schaue, was du jetzt gerade tun kannst, um dieses Bedürfnis zu erfüllen? Versuche dir dabei kleine Dinge vorzunehmen, die du schnell umsetzen kannst.

Reflektiere am Ende des Tages oder Ende der Woche, wie es dir damit ergangen ist. Manchmal zeigt sich auch, dass bestimmte Dinge oder Zeiten wirkungsvoller sind als andere.

Damit kommen wir zu einem weiteren Punkt, der zur Selbstfürsorge gehört: Selbstreflexion. Es gibt kein universelles Rezept für Selbstfürsorge. Jeder Mensch ist individuell und das sind auch unsere Bedürfnisse. Anna Schmitz rät deshalb dazu, ganz persönlich zu schauen, was dir guttut, was dir Energie gibt und woran es dir eventuell mangelt.

Warum ist Selbstfürsorge insgesamt so wichtig?

Kennst du das: Erst wenn alles andere erledigt ist und die Bedürfnisse von allen anderen gestillt sind – vor allem wenn es um kleine Kinder geht – dann kommen wir selbst an die Reihe. Doch wie oft kommt es dazu? Richtig bedenklich ist es, wenn einzelne Grundbedürfnisse (wie Nahrungsaufnahme und Schlaf) auf der Strecke bleiben. Denn sie sind die Voraussetzung für alles (und auch der Grund warum viele Eltern schlafen, wenn ihre Kinder schlafen).

Die Erfüllung der Grundbedürfnisse ist nicht alles. Erst wenn wir uns ausgeglichen und gut fühlen, können wir uns wirksam um andere kümmern. Dafür ist es wesentlich, zu schauen, was wir brauchen und dies auch einzufordern, so Anna Schmitz. Spätestens wenn wir merken, dass wir in letzter Zeit nur noch gereizt und genervt sind, dass „der Tank leer ist“, sollten wir uns eine Auszeit nehmen. 

„Die Verantwortung, uns um unsere Bedürfnisse zu kümmern, liegt bei uns.“

Oft denken Eltern, dass es eigentlich nebensächlich ist, wie es uns persönlich geht, solange die Kinder gut versorgt sind. Dabei vergessen wir, dass Kinder die Stimmung ihrer Eltern aufnehmen und deren Verhaltensweisen übernehmen können. Wenn wir emotional bzw. geistig nicht verfügbar oder gereizt sind und vielleicht strenger oder angespannter auf Kleinigkeiten reagieren, verschlechtern sich zudem die Beziehungen zu unseren Kindern und Partner:innen. Dadurch mangelt es den Kindern, an Möglichkeiten, hilfreich mit den eigenen Emotionen umzugehen. Das fasst Anna metaphorisch so zusammen:

„Es ist nicht so hilfreich, wie man denkt, Märtyrer zu sein.“ 

Doch was, wenn Zeit, Energie und Ressourcen nicht mehr ausreichen und wir uns weder um uns selbst noch um die Bedürfnisse anderer kümmern können? Vielleicht erinnerst du dich an unsere Tipps für schwierige Zeiten aus unserem Beitrag „Ich kann nicht mehr“.

An der Stelle möchten wir noch hervorheben: 

„Sich Unterstützung zu holen ist kein Versagen.“

Andere um Hilfe zu bitten, macht uns nicht zu schlechten Eltern oder schwachen Persönlichkeiten. Die eigenen Gedanken und Gefühlen, Ängste und Sorgen mitzuteilen, hilft auf verschiedene Weisen. Im Gespräch mit anderen merken wir oft, dass wir nicht allein damit sind. Anna Schmitz findet, dass am Ende alle etwas davon haben (inklusive der Kinder!), wenn wir ausgeglichener, gelassener und glücklicher sind.

Wie achte ich mehr auf mich? Drei Tipps für mehr Selbstfürsorge

Wir haben Anna Schmitz gefragt, was die drei Tipps für mehr Selbstfürsorge sind. Am wichtigsten findet sie:

  • Selbstreflexion 
  • Gelegenheit
  • Gewohnheit

Selbstreflexion hilft uns dabei, uns besser wahrzunehmen und zu verstehen. Da wir selbst am besten wissen, was wir wann brauchen, ist es hilfreich, uns selbst in verschiedenen Situationen kennenzulernen, um uns besser einschätzen zu können. Wir können lernen, auf unseren Körper und unsere Psyche zu hören, indem wir üben, unsere Bedürfnisse wahrzunehmen und zu berücksichtigen.

Gelegenheiten zur Selbstfürsorge zu schaffen ist auch fundamental. Denn selbst wenn wir wissen, dass uns etwas guttut, wird die Zeit dazu nicht auf magische Weise vorhanden sein. Wenn wir aktiv Eigenzeit einplanen, so wie wir es mit anderen Terminen machen, erhöhen wir die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns um uns selbst kümmern. Natürlich soll es keine weitere Aufgabe auf unserer endlosen To-Do-Liste sein, die uns zusätzlich stresst. Doch wir können Aktivitäten finden, die uns eine kurze Auszeit verschaffen, selbst wenn wir sie nur 5 Minuten dauern – der bewusste Genuss deines Lieblingsgetränks oder ein achtsamer Moment an der frischen Luft zum Beispiel. 

Am wirkungsvollsten ist es, wenn wir diese kleinen Auszeiten konkret in den Alltag einbauen und zur Gewohnheit machen. Neue Alltagsroutinen aufzubauen fällt uns oft schwer. Je mehr Freude sie uns bereiten, desto wahrscheinlicher bleiben wir dabei. Wie oft haben wir das Gefühl, dass nach dem Urlaub vor dem Urlaub ist? Diese Situation zeigt sehr deutlich, dass vielen von uns eine regelmäßige Erholung fehlt. Probiere doch mal verschiedene kleine Auszeiten und gehe dabei immer wieder in die Selbstreflexion, um genau die Dinge öfter zu machen, die dir gut tun.

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, ob die Selbstfürsorge bei Anna Schmitz immer funktioniert und wie sie diese Tipps selbst in ihren Alltag einbaut, höre jetzt rein in „Die Aufwärtsspirale“:

Gestresst? Mach jetzt den Test!

Manchmal braucht es etwas mehr als kleine Alltagsoasen oder Tipps gegen den Post Holiday Blues, um Stress zu reduzieren und einen hilfreicheren Umgang mit ihm zu finden. Finde in unserem Stresstest heraus, welcher Stresstyp du bist und erhalte persönliche Tipps. Und wenn du im Anschluss Lust hast, dich 10 Wochen lang von uns mit hilfreichen Strategien für den Umgang mit Stress versorgen zu lassen, dann mache unsere zertifizierten Präventionskurs. Wenn du gesetzlich versichert bist, erstattet dir deine Krankenkasse sogar 70-100% der Kursgebühren (natürlich kannst du auch direkt mit dem Kurs loslegen).

Falls du Annas Tipps zur Selbstfürsorge als Elternteil jetzt noch einmal ein wenig ausführlicher und direkt von ihr hören möchtest, höre hier rein in unsere Podcastfolge mit ihr:

Download: Transkript

Wenn dir Lesen leichter fällt als Hören,
kannst du hier das Transkript der Folge runterladen.

Icon Download

Passend zu diesem Beitrag

Pfeil Icon nach links
Pfeil Icon nach oben