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Post Holiday Blues Urlaubsblues Gelber Miniatur Van auf braunem Sand

Was heißt nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub?

Manchmal wäre es doch einfach schön, wenn der Urlaub nie vorübergehen würde. Nach der Rückkehr aus dem Urlaub schwelgen wir gerne in Erinnerungen und wünschen uns, dem mühseligen Alltag weiter entfliehen zu können. Zu schnell passiert es, dass wir gedanklich von einem Urlaub zum nächsten planen und die Zeit dazwischen mehr oder weniger lästig erscheint.

Tatsächlich ist Urlaub sehr wichtig für unsere Gesundheit. Studien zufolge geht er mit Erholung und sogar der Verringerung von Burnout einher, da im Urlaub deutlich weniger stressende Faktoren vorhanden sind (Westman & Eden, 1997). Daher ist Urlaub nicht nur vorteilhaft für unser Wohlbefinden, sondern kann auch schweren Krankheiten vorbeugen. Wie schnell wir in die Abwärtsspirale rutschen und krank werden können, wird beispielsweise durch den Zusammenbruch von Lars Hartenstein deutlich. In der Folge „Zusammenbruch: Ich habe übertrieben“ unseres Podcasts „Die Aufwärtsspirale“ spricht er davon.

Das Tief nach dem Urlaub

Obwohl der beschriebene positive „Urlaubseffekt” insgesamt sehr stabil ist und die meisten von uns ihn selbst schon erlebt haben werden, kann er jedoch recht schnell verblassen. Viele Menschen geraten nach ihrem Urlaub sogar regelrecht in ein Stimmungstief, welches als „Post Holiday Blues” oder auch „Post Vacation Syndrom” bezeichnet und im Video oben von Diana erläutert wird.

Der Post Holiday Blues kann für Leistungseinbuße, schnellere Erschöpfung und weitere negative Umstände sorgen. Neben den von Diana genannten Tipps am Ende des Videos, hier noch weitere Informationen rund um den Urlaubsblues.

Wie lange hält die Erholung nach einem Urlaub maximal an?

Leider viel kürzer als gewünscht: Die meisten positiven Auswirkungen des Urlaubs sind schon nach einer Woche wieder verblasst und spätestens nach drei Wochen merken wir kaum noch etwas davon. 

Grund für diesen „Fadeout-Effekt” sind meist die Arbeitsbelastungen und Stressoren, die uns nach der Heimkehr erwarten. Vor allem bei liegengebliebenen Aufgaben oder fehlender Urlaubsvertretung am Arbeitsplatz sind die ersten Tage nach dem Urlaub für die meisten umso stressiger. Auch der Post Holiday Blues sorgt dafür, dass der Urlaubseffekt schnell vergeht.

Die Länge unseres Urlaubs hat übrigens keine Auswirkungen auf diese Umstände: Auch nach einer langen Urlaubszeit dauert es nur ungefähr eine Woche, bis wir uns wieder gestresst fühlen. Daher raten Expert:innen zu mehreren kurzen Erholungstrips statt einen ausgedehnten Jahresurlaub zu machen. Auf diese Weise können wir uns häufiger und regelmäßiger entspannende Auszeiten nehmen.

Was tun gegen den Post Holiday Blues?

Nach dem Urlaub direkt in einem Stimmungstief zu landen und vielleicht sogar noch gestresster als vorher zu sein, ist nervig. Doch wie kannst du den Post Holiday Blues umgehen oder zumindest etwas reduzieren?

Dazu haben wir hier 10 hilfreiche Tipps zusammengestellt:

Tipp 1: Stress ist vor allem dann nach dem Urlaub vorhanden, wenn sich in dieser Zeit viel Arbeit angesammelt hat. Beuge dem vor, indem du bereits vor deinem Urlaub eine Urlaubsvertretung mit passender Übergabe organisierst oder die wichtigsten Dinge erledigst, bevor es losgeht. Klare Vorgänge können hier hilfreich sein.

Tipp 2: Fange nicht direkt nach der Ankunft aus dem Urlaub wieder mit der Arbeit an, sondern plane noch ein bis zwei Tage als Puffer ein, um entspannt in den Alltag zurückkehren zu können.

Tipp 3: Gehe vor dem ersten Arbeitstag nach deiner Urlaubszeit möglichst früh schlafen. Genügend Schlaf ist sehr wichtig und auf diese Weise fällt es dir leichter, wieder in deinen gewohnten biologischen Schlaf-Wach-Rhythmus zu finden.

Tipp 4: Versuche es in den ersten Tagen nach deinem Urlaub langsam angehen zu lassen. Nimm dir Zeit beim Erledigen deiner Aufgaben. Ein ruhiger Arbeitsbeginn wirkt einer plötzlichen Überbeanspruchung nach der entspannenden Auszeit entgegen.

Tipp 5: Gerade nach dem Urlaub ist es gut, regelmäßige Pausen einzuplanen. Einfach durchzuarbeiten tut dir und deiner Gesundheit nicht gut und vermeidet Stressabbau. Du schaffst in weniger Zeit das Gleiche, wenn du mehrere kurze Pausen machst und bist dabei viel entspannter. Die Pausen kannst du noch dazu ideal nutzen, um deinen Kolleg:innen von deinen Urlaubserlebnissen zu berichten.

Tipp 6: Sprich gegebenenfalls mit deinen Führungskräften oder den Mitarbeiter:innen, welche sich um die Belange der Belegschaft kümmern (wenn du nicht selbst zu diesen Personen gehörst). Je höher Erholung, Gesundheit und Wohlbefinden im Unternehmen stehen, desto leichter können genannte Maßnahmen umgesetzt werden. Führungskräfte stellen hierfür ein wichtiges Vorbild dar. 

Tipp 7: Am ersten Arbeitstag nach deinem Urlaub – und idealerweise auch danach – solltest du pünktlich Feierabend machen und von der Arbeit abschalten. Auch anstehende häusliche Pflichten sollten nicht deinen ganzen Tag ausmachen. Nimm dir zwischendurch Zeit für dich und achte auf eine gute Work-Life-Balance.

Tipp 8: Um dir die positiven Erlebnisse aus deinem Urlaub immer mal wieder vor Augen zu führen und dir dadurch ein gutes Gefühl zu verschaffen, kannst du dir das Urlaubsfeeling mit zur Arbeit nehmen. Stelle dir zum Beispiel Souvenirs oder Fotos auf deinen Schreibtisch oder trage im Urlaub gekaufte Accessoires. So vergeht dir die Freude nicht allzu schnell. 

Tipp 9: Kaufe dir für deinen Urlaub ein neues Shampoo – und verwende es auch nach dem Urlaub weiter. Der Duft kann im Nachhinein weiterhin positive Urlaubsgefühle hervorrufen und dich glücklich stimmen. 

Tipp 10: Vor allem in den ersten vier Wochen nach dem Urlaub solltest du darauf achten, deinen Feierabend erholsam zu gestalten. Auch im Allgemeinen ist regelmäßige Erholung wichtig, um langfristig gesund und zufrieden zu sein. Wie du dich richtig in deiner Freizeit erholst, erfährst du im folgenden Abschnitt des Beitrags.

Wie kann ich mich richtig erholen?

Um den Urlaubseffekt möglichst lange zu erhalten (und somit dem Fadeout-Effekt entgegenzuwirken), ist regelmäßige Erholung entscheidend – und das nicht nur im und kurz nach dem Urlaub, sondern am besten jeden Tag. 

Bei anhaltender Erholung geht es darum, die Ressourcen wieder aufzubauen, welche durch Arbeiten (und damit meinen wir auch Haus- und Care-Arbeit!) verloren gegangen sind oder reduziert wurden. Je mehr Ressourcen wir haben, desto wacher, energiegeladener und stressfreier sind wir. Nach der „Conservation of Resources Theory“ von Hobfoll stellt Erholung einen aktiven Prozess dar, bei dem neue Ressourcen aufgebaut werden. Passende Freizeitaktivitäten dafür sind beispielsweise wenig anstrengende Aktivitäten im sozialen Kontakt mit Freunden oder körperliche Aktivitäten wie Sport. Arbeitsbezogene Aktivitäten sollten dagegen in der Freizeit vermieden werden.

Wichtige Komponenten von Erholung sind außerdem das Schaffen von psychischer Distanz von der Arbeit, das Erleben von Kontrolle und Selbstwirksamkeit bei der Auswahl von Freizeitaktivitäten und die Durchführung von sogenannten herausfordernden „Mastery-Erlebnissen”. Durch all diese Komponenten verbessert sich unser Wohlbefinden, wir sind nicht so schnell erschöpft, nehmen weniger Stress und negativen Affekt wahr und unsere Schlafqualität verbessert sich. 

Aktive und herausfordernde Mastery-Erlebnisse können wir vor allem in der Sommerzeit gut umsetzen. Die Tage sind lang, es ist meist warm und die Menschen gehen gerne raus. Dies ist die ideale Zeit, um Spaziergänge zu machen, sich mit Freunden zu treffen und neue Aktivitäten auszuprobieren. Natürlich funktioniert eine aktive Freizeitgestaltung auch in anderen Jahreszeiten. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Zuletzt noch einer der wichtigsten Aspekte effektiver Erholung in der Freizeit: Entspannung. Durch Entspannung und Achtsamkeit steigern wir unsere psychische Gesundheit sowie wichtige Ressourcen für den Stressabbau und unser Wohlbefinden immens. Hilfreiche Übungen, um im Alltag abzuschalten und sich zu entspannen, sind zum Beispiel die Cashew-Meditation (YouTube Video) und die 5,4,3,2,1-Methode (YouTube Video) auf unserem YouTube-Kanal

Wir hoffen, dass dieser Beitrag dir weiterhelfen konnte und du ein paar Ideen hast, wie du die positiven Effekte deines Urlaubs möglichst lange erhalten und dich langanhaltend erholen kannst. Manchmal sind es allerdings auch nicht die fehlenden Erholungserfahrungen, die uns belasten, sondern andere Beanspruchungen am Arbeitsplatz. Wenn auch du psychische Belastungen am Arbeitsplatz wahrnimmst, könnten unsere Tipps bei „Psychischer Belastung am Arbeitsplatz” (YouTube Video) hilfreich für dich sein.

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Manchmal braucht es etwas mehr als kleine Alltagsoasen oder Tipps gegen den Post Holiday Blues, um Stress zu reduzieren und einen hilfreicheren Umgang mit ihm zu finden. Finde in unserem Stresstest heraus, welcher Stresstyp du bist und erhalte persönliche Tipps. Und wenn du im Anschluss Lust hast, dich 10 Wochen lang von uns mit hilfreichen Strategien für den Umgang mit Stress versorgen zu lassen, dann mache unsere zertifizierten Präventionskurs. Wenn du gesetzlich versichert bist, erstattet dir deine Krankenkasse sogar 70-100% der Kursgebühren (natürlich kannst du auch direkt mit dem Kurs loslegen).

Wenn du speziell nach Tipps zum Überwinden deiner Post Holiday Blues suchst, ist das Videos dieses Beitrags vielleicht das richtige für dich. Hier kommt es nochmal für dich:

Weiterführende Informationen

Redaktion Wirtschaftspsychologie aktuell (26.04.2018). Mehr Zufriedenheit durch Hobby-Glück. Wirtschaftspsychologie aktuell. Zum Artikel

Scheppe, M. (19.11.2021). Post-Holiday-Blues: So vermeiden Sie den Frust nach den Ferien. Zum Artikel

Schiltz, C. B. (27.07.2013). Erholungseffekt oft schon nach einer Woche weg. Panorama. Zum Artikel

Springer Medizin (30.06.2016). Entspannt in den Urlaub und erholt zurück. Heilberufe, 68, 45. Zum Artikel

   
Verwendete Literatur

Binnewies, C., & Hahn V.C. (2010). Arbeiten und ausruhen: Leistungsfähig durch Erholung in der Freizeit. Wirtschaftspsychologie aktuell, 2, 58-60. Zum Artikel

Blasche, G. (2010). Psychologie der Erholung unter besonderer Berücksichtigung des Tourismus. Psychologie in Österreich, 30(1), 38-44. Zum Artikel

Bretones, F. D. (2017). Facing the post-holiday blues. Safety Management. October, 13. Zum Artikel 

Hahn, V. C., Binnewies, C., Sonnentag, S., & Mojza, E. J. (2011). Learning how to recover from job stress: Effects of a recovery training program on recovery, recovery-related self-efficacy, and wellbeing. Journal of Occupational Health Psychology, 16, 202-216. Zum Artikel 

Hobfoll, S. E., & Wells, J. D. (1998). Conservation of resources, stress, and aging. In Lomranz, J. (Eds.), Handbook of Aging and Mental Health (pp. 121-134). Springer. Zum Buch 

Rook, J. W., & Zijlstra, F. R. (2006). The contribution of various types of activities to recovery. European journal of work and organizational psychology, 15(2), 218-240. Zum Artikel 

Scheppe, M. (19.11.2021). Post-Holiday-Blues: So vermeiden Sie den Frust nach den Ferien. Zum Artikel 

Schiltz, C. B. (27.07.2013). Erholungseffekt oft schon nach einer Woche weg. Panorama. Zum Artikel 

Sonnentag, S. (2001). Work, recovery activities, and individual well-being: A diary study. Journal of Occupational Health Psychology, 6(3), 196–210. Zum Artikel 

Sonnentag, S., Binnewies, C., & Mojza, E. J. (2008). "Did you have a nice evening?" A day-level study on recovery experiences, sleep, and affect. Journal of Applied Psychology, 93(3), 674–684. Zum Artikel 

Sonnentag, S., & Fritz, C. (2007). The Recovery Experience Questionnaire: Development and validation of a measure for assessing recuperation and unwinding from work. Journal of Occupational Health Psychology, 12(3), 204–221. Zum Artikel 

Sonnentag, S., & Natter, E. (2004). Flight attendants' daily recovery from work: Is there no place like home? International Journal of Stress Management, 11(4), 366–391 Zum Artikel 

Sonnentag, S., & Zijlstra, F. R. H. (2006). Job characteristics and off-job activities as predictors of need for recovery, well-being, and fatigue. Journal of Applied Psychology, 91(2), 330–350. Zum Artikel 

Westman, M., & Eden, D. (1997). Effects of a respite from work on burnout: Vacation relief and fade-out. Journal of Applied Psychology, 82(4), 516–527. Zum Artikel 

Download: Transkript

Wenn dir Lesen leichter fällt als Hören,
kannst du hier das Transkript der Folge runterladen.

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