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Grundbedürfnisse. Jeder hat sie und doch ist vielen gar nicht bewusst, was es mit ihnen auf sich hat. Ist in ihnen wirklich zusammengefasst, was wir zum Leben brauchen? In diesem Magazinbeitrag erfährst du nicht nur, dass zu deinen Grundbedürfnissen mehr zählt als essen, trinken und schlafen, sondern auch was die Befriedigung deiner Grundbedürfnisse mit deinem Wohlbefinden und vor allem mit deinem Selbstwert zu tun hat. Diesen Zusammenhang wollen wir in diesem Artikel näher untersuchen. Daher zunächst erstmal die Frage: Was genau sind denn überhaupt Grundbedürfnisse?
Mit dem Begriff „Grundbedürfnisse” verbinden viele von uns in erster Linie die körperlichen bzw. physiologischen Grundbedürfnisse, die für einen Menschen überlebensnotwendig sind. Dazu zählen zum Beispiel die Bedürfnisse nach Schlaf, Essen und Trinken.
Offensichtlich ist das jedoch nicht alles, was ein Mensch zum allgemeinen Wohlbefinden braucht. Mit dem Befriedigen dieser lebenswichtigen Grundbedürfnisse schaffen wir ein Fundament dafür, weitere psychologische bzw. emotionale Grundbedürfnisse stillen zu können.
Was diese psychologischen (fachlich sprechen wir eher von psychischen) Grundbedürfnisse beinhalten, ist nicht ganz eindeutig, da es hierfür mehrere plausible Theorien gibt.
In der Bedürfnispyramide nach Maslow sind die Grundbedürfnisse in 5 Stufen unterteilt, die aufeinander aufbauen. Die Grundbedürfnisse, welche die Psyche betreffen, sind hierbei:
In der Konsistenztheorie von Klaus Grawe hingegen werden die vier Bedürfnisse nach Bindung, Orientierung und Kontrolle, Selbstwerterhöhung und nach Lustgewinn und Unlustvermeidung als zentrale psycho-soziale Grundbedürfnisse angeführt.
Dabei geht es in anderen Worten um:
Dies sind nur zwei der existierenden Theorien zu psychologischen Grundbedürfnissen. Es gibt weitere Theorien, die sich von den Dargestellten weiter unterscheiden. Manche stellen ein bestimmtes Bedürfnis als besonders wichtig heraus, andere postulieren eine Kombination aus unterschiedlich vielen gleichwertigen Bedürfnissen. Trotz vorhandener Unterschiede überschneiden sich die Theorien gleichermaßen und sind, einander ergänzend, nebeneinander gültig.
Schauen wir uns nun anknüpfend an die Selbstbestimmungstheorie der Sozialpsychologen Richard M. Ryan und Edward L. Deci den Zusammenhang zwischen psychologischen Grundbedürfnissen und unserem Selbstwert an, denn auch wenn psychologische im Vergleich zu physiologischen Grundbedürfnissen möglicherweise nicht direkt lebensnotwendig erscheinen, so sind sie dennoch zentraler Bestandteil des mentalen Wohlbefindens.
Entsprechend der Selbstbestimmungstheorie schauen wir uns drei zentrale Grundbedürfnisse an, die als entscheidend für den Selbstwert angesehen werden:
Platt gesagt braucht der Mensch also Liebe, Erfolg und Freiheit, um einen stabilen Selbstwert entwickeln zu können. Doch Achtung, die persönliche Selbstbewertung, die zu unserem Selbstwertgefühl führt, ist sehr individuell. Für den einen mag der Lebensbereich der Bindung enorm wichtig sein, während ein anderer ohne ein hohes Kompetenzerleben niemals zufrieden sein könnte. So sind jedem unterschiedliche Dinge wichtig.
Mit Berücksichtigung dieser individuellen Unterschiede gilt jedoch: Sind unsere Grundbedürfnisse befriedigt, fühlen wir uns erfüllt und zufrieden, vor allem in Bezug auf uns selbst. Unsere Grundbedürfnisse haben somit unmittelbaren Einfluss auf unser Selbstwertgefühl.
In unserem Onlinekurs „Selbstwert stärken” setzt du dich intensiv mit deinen Grundbedürfnissen auseinander und lernst, was du tun kannst, um diese zu stärken und dein Selbstbild somit positiv zu verändern. Hier schon mal ein kleiner Einblick in die drei psychischen Grundbedürfnisse Bindung, Kompetenz und Selbstbestimmung:
Fangen wir bei dem Bedürfnis nach Bindung an. Aus dem biologischen Urinstinkt heraus, dass Gruppenzugehörigkeit früher überlebenswichtig war, sehnt sich der Mensch auch heute noch nach Familie und Freundschaft und dem damit einhergehenden sozialen Austausch von Emotionen und Interaktion. Das Bindungsbedürfnis kann durch alle möglichen Arten positiver Bindungen befriedigt werden, solange diese dazu beitragen, das Gefühl von Schutz, Geborgenheit und Halt zu vermitteln.
Psychische und physiologische Zuneigung zu erfahren, stärkt das Wohlbefinden. Wir fühlen uns zugehörig, wertgeschätzt und geliebt. Dies wiederum übertragen wir auf unseren Selbstwert: Wir fühlen uns liebenswert und wertvoll für andere, wodurch wir unseren eigenen Wert erhöhen.
Ist dies nicht der Fall, kann das empfundene Gefühl schnell zu Unwohlsein umschwenken. Wir haben diese Erfahrung während der Corona Pandemie gemacht: Durch die Isolation von Anderen, haben wir uns einsam und traurig gefühlt. Nähe und Zuneigung blieben aus und führten dazu, dass das Bindungsbedürfnis nicht ausreichend erfüllt war, was zu Unwohlsein führte. Glücklicherweise waren Lockdowns zeitlich begrenzt und viele von uns haben andere Wege gefunden, den Kontakt zu ihren Liebsten zu halten. Gleichzeitig liegt auf der Hand, dass Personen, deren Bindungsbedürfnis dauerhaft unerfüllt bleibt, sich weniger liebenswert und wertvoll fühlen und folglich unter einem geringen Selbstwert leiden.
Für unseren Selbstwert spielt auch unser Kompetenzerleben eine Rolle. Wenn wir das Gefühl haben, dass wir uns bei der Ausführung unserer Aufgaben und Tätigkeiten kompetent anstellen und gut sind in dem, was wir tun, wirkt sich das positiv auf unseren Selbstwert aus. Wir fühlen uns stark und erfolgreich. Erfahren wir von Anderen zusätzlich noch Respekt und Anerkennung in Form von Lob oder Belohnung für unsere Taten, wird dieses Gefühl weiter verstärkt. Auch die Menge von Erfolg und kompetenter Leistungen hat einen Einfluss auf unseren Selbstwert: Ein hohes Kompetenzerleben geht mit Stolz über die eigene Leistung sowie einem hohen Selbstvertrauen einher und wirkt sich positiv auf unseren Selbstwert aus.
Bleiben diese Erfolge hingegen aus und wir erfahren weder Anerkennung von uns selbst noch von Anderen für unser Tun, ist unser Kompetenzerleben gering. Gefühle wie Versagensangst und Nutzlosigkeit können sich breit machen und greifen unser Selbstvertrauen und schließlich auch unseren Selbstwert an.
Kommen wir zum dritten und finalen Bereich, der maßgeblich zu unserem Selbstwertgefühl beiträgt und gleichzeitig in unseren Grundbedürfnissen verankert ist: die Entscheidungsfreiheit – das tun zu können, was wir möchten und für richtig halten. Du hast es vielleicht schon mal bei dir selbst beobachten können, dass du Aufgaben, die du dir selbst vorgenommen hast, lieber tust, als Tätigkeiten, die dir auferlegt wurden. Wir streben nach Autonomie und der Freiheit, unsere eigenen Entscheidungen treffen zu können, denn das steigert den Wert, den wir uns selbst zuschreiben. Wir wollen uns mit unserem Handeln identifizieren können und unverfälscht Entscheidungen treffen. Ist dies der Fall, hat das nicht nur positive Auswirkungen auf unsere Motivation, sondern eben auch auf unseren Selbstwert.
Haben wir diese Entscheidungsfreiheit hingegen zu selten oder gar nie, hat das massive Folgen für unser Kontrollerleben und unser Freiheitsgefühl. Wenn wir nur Tätigkeiten nachgehen, die uns auferlegt wurden, nehmen wir nicht nur ein starkes Druck- und Zwangsgefühl wahr, sondern mindern unseren Selbstwert entsprechend dem geringen Maß an Selbstbestimmung. Ähnlich wie eine Marionette, die keine Handlungsfreiheit hat, fühlen wir uns eingeschränkt, unwohl und frustriert.
Kommen wir zu einem Fazit. Wir haben kennengelernt, auf welchen drei großen Säulen wir unseren Selbstwert bilden und in welchem Zusammenhang diese mit unseren Grundbedürfnissen stehen. Befriedigen wir unsere Grundbedürfnisse, übt sich dies positiv auf unser Wohlbefinden und im gleichen Zuge auf unseren Selbstwert aus.
Unsere Grundbedürfnisse zu kennen und zu achten ist daher besonders wichtig. In unserem Onlinekurs befasst du dich vertiefend mit deinen Grundbedürfnissen und anderen zusammenhängenden Faktoren des Selbstwertes und lernst so auch in herausfordernden Situationen ein stabiles Selbstwertgefühl beizubehalten. Beginne hier deinen Weg zu einem starken Selbstwert.
Ein wichtiger erster Schritt zur Stärkung des eigenen Selbstwertgefühls kann es sein, die eigenen Erfahrungen mit den drei Grundbedürfnissen zu reflektieren. Mit dem Wissen darüber, was unsere Grundbedürfnisse erfüllt bzw. verletzt und welche(s) Grundbedürfnis(se) nicht ausreichend erfüllt sind, können wir gezielt Erfahrungen aufsuchen, die hilfreich sind. Nutze dazu das Übungsblatt „Bedürfnisübersicht“ aus unserem Kurs Selbstwert stärken. Das Übungsblatt hilft dir dabei, Gedanken- und Gefühle zu entschlüsseln und den Grundbedürfnissen zuzuordnen.
Du willst noch mehr? Dann schau doch in unseren 0€-Minikurs „Selbstwert-Booster" oder mach mit bei unserer 20-tägigen Selbstwert-Challenge und hol dir erste Impulse, um deinen Selbstwert zu stärken.
Falls du oben Dianas Video zu den Grundbedürfnissen übersprungen hast, oder noch einmal reinschauen magst, kannst du das hier tun: